Fahrzeuge der Zukunft sollen emissionsfrei sein. Sie sollen weder CO2, noch Schadstoffe oder Lärm produzieren. Wenn die deutsche Automobilindustrie von einer solchen emissionsfreien Zukunft spricht, verursacht das nach den Debatten um manipulierte und zweifelhafte Schadstoffwerte bei manchem Stirnrunzeln. Die Automobilindustrie investiert in Forschung und Entwicklung weltweit pro Jahr mehr als 30 Milliarden Euro. Ein Großteil davon fließt in die Entwicklung alternativer Antriebe.

Die Automobilindustrie steckt weiterhin viel Energie und Geld in die Entwicklung von Verbrennungsmotoren, weil der Verbrennungsmotor gut und effizient ist und es auf absehbare Zeit für den Massenmarkt keine bezahlbare und alltagstaugliche Alternative zu modernen und effizienten Benzinern und Dieseln gibt. Denn bis ausreichend Ladesäulen für Elektroautos stehen, bis Batterien leistungsstärker und kostengünstiger werden, bis eine Infrastruktur für den Wasserstoffantrieb aufgebaut oder die Produktion synthetischer Kraftstoffe der Pilotphase entwachsen ist – bis zu all dem braucht es weitere Investitionen und Innovationen.

Unter den alternativen Treibstoffen ragt ein Treibstoff heraus, Erdgas und LNG im Schwerlastverkehr und in der Seeschifffahrt. Erdgas und LNG sind reichlich vorhanden. Als umweltfreundlicher fossiler Treibstoff senkt er die CO2 Emissionen nicht unerheblich, aber insbesondere Lärm- NOx- SOx und Feinstaub-Emissionen. Die Technik ist erprobt und die LNG angetriebenen LKWs werden von drei Lieferanten in Europa geliefert. Das Tankstellennetz befindet sich im Aufbau, auch wenn gerade Deutschland hintendran ist. Mit Erdgas/LNG können wir nicht das CO2 Problem lösen, aber alle gesundheitsschädlichen Emissionen entscheidend reduzieren. Mit dem Einsatz von erneuerbarem LNG können die erprobten Technologien weiterhin eingesetzt werden. Erste Bio LNG Produktionsanlagen sind in der Entwicklung. Im Emsland betreibt Audi die weltweit erste industrielle Anlage, in der künstliches Erdgas aus Ökostrom und Wasser hergestellt wird.